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Weserhafen

Einbäume, Treideln, Dampfschiffe - die Vlothoer Hafengeschichte

Seit 1193 wurde in Vlotho ein Weserzoll erhoben, der die Schiffer zum Anlaufen des Vlothoer Anlegeplatzes zwang. Trotz der ungünstigen topografischen Lage mit schmalem Uferstreifen und steilen Zufahrtsstraßen entwickelte sich Vlotho wegen seiner verkehrsgeographisch günstigen Lage seit dem 16. Jahrhundert zu einem bedeutenden Hafen.

1637 gab es in Vlotho mindestens 22 Schiffsbesitzer; 1665 waren es bereits 48 Schiffseigner, die sich „wie die Mündener Schiffer bereits 1592“ zu einer Gilde zusammenschlossen, um durch gemeinsames Vorgehen die eigene Position zu stärken und die Schifferfamilien sozial abzusichern. Bei der Bergfahrt wurden die Schiffe getreidelt, das heißt von 50 bis zu 150 Männern beziehungsweise Pferden gezogen. Für die Strecke von Bremen nach Münden benötigte man rund 30 Tage. Das Aufkommen der Dampfschiffe seit 1844 machte das Schiffsziehen allmählich überflüssig.

Mit der Eisenbahn, die 1875 auch Vlotho erreichte, setzte der Niedergang des Hafens ein, auch wenn dieser nach dem Anschluss an die Herforder Kleinbahn im Jahre 1903 noch einen kurzen Aufschwung erlebte. Bevor der Hafenbetrieb ganz eingestellt wurde, bezog die lippische Möbelindustrie in den 60er und 70er Jahren noch größere Mengen Tropenhölzer über Vlotho.

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